Das Wochenbett beginnt mit der Geburt deines Kindes und dauert sechs bis acht Wochen. Es ist die Zeit des Ankommens, der Regeneration und des Kennenlernens. Und ich habe versucht genau das auch so umzusetzen. Mich auf meine neue Rolle als dreifach Mama einzulassen und vor allem eines: es zu genießen.

Doch das war nicht immer so einfach:

Ich habe Zeit gebraucht, um nach meiner dritten Schwangerschaft und der doch sehr aufreibenden Geburt meines Kindes wieder zu Kräften zu kommen und mich körperlich zu erholen. Keine große Belastung. So habe ich dieses Mal noch mehr Zeit im Bett oder auf der Couch verbracht. Es zumindest immer versucht. Weil mich ein paar Tage nach der Geburt eine schlimme Brustentzündung ans Bett gefesselt hat, blieb mir auch nichts anders übrig und ich habe mich auszukurieren müssen.

Schongang einmal eingeschaltet, habe ich versucht im selben Flow zu bleiben. Zumindest am Vormittag. Wenn die Mädels im Kindergarten waren. Danach wurde es etwas schwieriger. Denn man integriert sich automatisch in die Tagesabläufe und wuselt mit. Aber ich habe darauf geachtet, mich nicht zu übernehmen. Für mein eigenes Wohl zu sorgen war nicht egoistisch, sondern zum Wohl der gesamten Familie. Ich habe versucht, immer wieder Momente zu finden, in denen ich meine Akkus aufladen konnte. Eine Dusche, ganz in Ruhe. Eine Mahlzeit, sitzend. Ohne Kind auf dem Arm. Habe die Hilfe meiner Familie in Anspruch genommen. Ja gesagt zu Freunden, die unterstützen wollten. Habe Besuch vermieden und am liebsten nur meinen Mann um mich gehabt. Und meine Kinder natürlich. Die Mädels. Seine beiden großen Schwestern, die ihren Bruder vom ersten Moment an nur abknutschen wollten und jetzt schon bedingungslos lieben.

„Und so ist ein Start, der von Ruhe, Geborgenheit und Liebe geprägt ist, der Grundstein unseres gemeinsamen Weges, auf dem noch so viele laute, wilde und wunderbare Abenteuer auf uns warten.“ (Aus dem Buch: Mutter werden von Jule Tilgner und Marcia Friese)

Mein Sohn und ich haben uns erstmalkennengelernt. Und das ging tatsächlich in einer ruhigen und geschützten Umgebung viel besser als zwischen Haushalt und Besuchermarathon. In Zeiten von Corona wurde mir Letzteres auch leicht gemacht. Wir haben uns abgekapselt. Nur wenige Menschen in unsere Nähe gelassen und sind unseren eigenen Bedürfnissen nachgegangen. Haben uns eine Höhle eingerichtet, in der wir ankommen durften. Um den Babyzauber zu genießen und uns neu zu sortieren. 


Im Vorfeld haben wir uns daher gut organisiert. Nachwehen, Wochenfluss, Milcheinschuss – das alles gehört auch dazu. Ich fühlte mich schwach und war müde. Mein Hormonhaushalt komplett auf den Kopf gestellt. Ich war sehr sensibel. So tat die Ruhe auch meiner Seele gut. Ich bin negativen Vibes noch bewusster aus dem Weg gegangen, habe mein Smartphone eine Zeit lang ausgeschaltet und mir keinerlei Druck mehr gemacht.

Bereits vor der Geburt habe ich Vorbereitungen getroffen und mich für das Wochenbett ausgestattet:

Ich hatte mir die MammaBox besorgt. Sie wird mit einer Intimdusche und Binden in verschiedenen Größen für den Wochenfluss geliefert. Ich würde sie jederzeit einer werdenden Mami schenken. Außerdem Stilltees, Brustsalbe, Stilleinlagen und Co. – und besorgt euch unbedingt gemütliche Homewear. Auch solche Styles, mit denen ihr eure Kinder gegebenenfalls von Kindergarten und Schule abholen könnt. Für mich auch sehr wichtig: die passenderen Still-BHs. Ich sags euch: Eure Brüste werden es euch danken. Weiche, stützende und qualitativ gute Still-BHs sind ein MUSS. Extra Wohlfühlfaktor: wenn sie dabei noch schön aussehen. Ich habe vorgekocht und Basti hat sich zwei Wochen Urlaub genommen. Es hat mir sehr geholfen, dass er für unsere Töchter da war und alle Alltagsaufgaben mit ihnen übernommen hat.

Nachwäsche von Cache Coeur. Ich liebe sie.
Die Unterwäsche von Anita und insbesondere die Still-BHs sind mein absoluter Favorit. Denn sie sind so bequem und hochwertig.

Hübsch, nachhaltig und fair. Die Styles von Underprojection.


Aber soll ich euch was sagen? Egal was, egal wie – am Ende wird alles. Nur nicht perfekt. Und das ist auch vollkommen ok. Lass es zu. All die Höhen, all die Tiefen. Und gesteh dir Fehler ein. Sei nicht so streng mit dir. Weine, wenn dir danach ist und mache einen befreienden längeren Spaziergang. Geh raus an die frische Luft. Zusammen mit deinem Baby. Rieche so oft du kannst an ihm und genieße es. Alles.


Bei einer Umfrage in meinen Stories auf Instagram kamen folgende Antworten und Ratschläge von eurer Seite dazu. Im Anschluss habe ich sie euch einmal aufgelistet. Ich finde, es sind wirklich viele gute Ideen dabei, die auch ihr vielleicht für eure Zeit nach der Geburt als hilfreich empfinden könntet:


  • Dein Partner nimmt sich Urlaub oder Elternzeit.
  • Eine Hebamme begleitet euch.
  • Hilfe anfordern und annehmen.
  • Haushaltshilfe organisieren oder ihr seid in der Lage, auch mal die Wäsche für ein paar Tage liegen zu lassen, Staub später zu beseitigen oder den Spiegel mit Wasserspritzern zu ignorieren.
  • Nicht mehr auf die Uhr schauen
  • Keine Besuche (die mit Abstand meist genannte antwort)

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